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Systemische Therapien bekämpfen die Erkrankung von innen

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Bei ausgeprägter Psoriasis (Schuppenflechte) sowie Psoriasis-Arthritis reichen eine topische Behandlung und Lichttherapie der Hautsymptome nicht aus, um die Symptome in den Griff zu bekommen. Daher werden in diesen Fällen auch Medikamente in Form von Tabletten, Spritzen oder Infusionen verordnet, die im ganzen Körper, also systemisch, wirken.

Die Wirkung der systemischen Medikamente beruht in der Regel darauf, dass bestimmte überschießende Immunreaktionen, die auf einer erhöhten Produktion von entzündlichen Botenstoffen basieren, gehemmt werden. Entzündungen der Haut und der Gelenke können so verringert und die Krankheitsbeschwerden gelindert werden.

Zur Behandlung der Psoriasis und/oder Psoriasis-Arthritis stehen als systemische Therapie (innerliche Behandlung) folgende Wirkstoffe zur Verfügung:

  • Retinoide
    Unter Retinoiden versteht man Abkömmlinge der Vitamin-A-Säure. Diese Substanzen wirken abschuppend, verlangsamen die bei Psoriasis beschleunigte Zellteilung und fördern die Reifung (Differenzierung) der Oberhautzellen.

  • Ciclosporin
    Bei Ciclosporin handelt es sich um ein aus der Natur gewonnenes Immunsuppressivum. Es unterdrückt das Enzym Calcineurin, welches in der Regulation von Immunreaktionen eine „Schlüsselrolle“ einnimmt. Ciclosporin kommt bei Patient:innen mit ausgeprägter Psoriasis (Schuppenflechte) zum Einsatz, wenn eine herkömmliche Therapie nicht geeignet oder nicht wirksam ist.

  • Fumarsäureester
    Die in Tablettenform verabreichten Fumarsäureester (auch Fumarate, Fumarsäure) verlangsamen die gesteigerte Teilungsaktivität der Hautzellen und verringern so die Schuppenbildung. Darüber hinaus dämpfen Fumarsäureester das überaktive Immunsystem und lindern dadurch das Entzündungsgeschehen.

  • Methotrexat (MTX)
    Methotrexat ist ein sogenannter Folsäure-Antagonist, also ein Medikament, das den Folsäure-Stoffwechsel blockiert. Methotrexat wirkt, indem es die Teilung von (Immun-)Zellen unterdrückt, die Entzündungen verursachen.

  • Biologika
    Biologika sind aus lebenden Zellkulturen gewonnene, gentechnisch hergestellte Eiweiße. Sie blockieren die im Rahmen der chronisch entzündlichen Erkrankung übermäßig produzierten Botenstoffe und regulieren so gezielt die überschießende Immunreaktion. Für die Behandlung chronisch entzündlicher Erkrankungen der Haut und Gelenke stehen verschiedene dieser biotechnologisch hergestellten Wirkstoffe zur Verfügung:
    • Interleukin-17 (IL-17)-Hemmer
    • Interleukin-23 (IL-23)-Hemmer
    • Tumor-Nekrose-Faktor alfa (TNF-alfa)-Hemmer

  • Small Molecules
    Als Small Molecules (englisch für „kleine Moleküle“) bezeichnet man Wirkstoffe mit sehr geringer Größe, die bis in einzelne Zellen vordringen und dort ihre Wirkung entfalten können. Bei Patient:innen mit Psoriasis und/oder Psoriasis-Arthritis verringern Small Molecules die Entzündungsreaktionen, indem sie spezifisch einen Eiweißstoff im Zellinneren hemmen. Für die Behandlung von chronisch entzündlichen Erkrankungen von Haut und Gelenken stehen folgende Small Molecules zur Verfügung:
    • Januskinase (JAK)-Hemmer
    • Phosphodiesterase 4 (PDE4)-Hemmer

Zu beachten ist, dass nicht alle genannten Medikamente mit jeder Lebenssituation vereinbar sind. Welche Therapie von der Ärztin/vom Arzt verordnet wird, hängt stets auch von den individuellen Bedürfnissen und Wünschen der Patientin/des Patienten ab.

Behandlungserfolg braucht Zeit

Manchmal dauert es einige Wochen, bis systemische Medikamente die gewünschte Wirkung zeigen. In dieser Zeit können reine Schmerzmittel (Analgetika) und nicht-steroidale, also kortisonfreie Antirheumatika (NSAR) die mit Psoriasis-Arthritis einhergehenden Gelenkschmerzen lindern. Schmerzmittel werden in der Regel nur kurzfristig gegeben; die Einnahme sollte immer mit einer Ärztin/einem Arzt abgestimmt werden.

Zur Linderung akuter Beschwerden kann die Patientin/der Patient auch kurzzeitig mit Kortison in Tablettenform behandelt werden. Um die Zeit zu überbrücken, bis die systemische Behandlung wirkt, kann das Kortison zudem direkt in einzelne, besonders stark betroffene Gelenke gespritzt werden.

Wichtig: Eine erfolgversprechende Behandlung von Psoriasis und Psoriasis-Arthritis setzt die Mitwirkung und Therapietreue der Patientin/des Patienten voraus. Um optimale Ergebnisse zu erzielen, sollten sich Betroffene genau an Behandlungspläne halten und Medikamenten ausreichend Zeit lassen, ihre Wirkung zu entfalten, statt sie aus Ungeduld vorschnell abzusetzen.

Weitere Informationen zum Thema „Chronisch entzündlich Erkrankungen von Haut und Gelenken behandeln“

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Letzte Aktualisierung: Januar 2023